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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 262

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 262 — jetzt bekannte Höhle der Erde. Sie soll mit allen ihren Seitengängen eine Länge von 200 km haben und reicht mit 5 Stockwerken 105 m unter die Erdoberfläche hinab. 3. Die Mississippi- und die Golsniederung ist eine große Schwemmlandebene von großer Fruchtbarkeit. Die Küste ist flach, z. T. sumpfig, wird von Haffen und Nehrungen begleitet und bietet für die Schiffahrt sehr ungünstige Verhältnisse dar. 4. Das Ozarkbergland, zwischen dem untern Missouri und dem Oberlauf des Roten Flusses, ist im Gegensatz zu den übrigen Teilen des Mississippibeckens ein altes Faltengebirge, das aber bis auf einen niedrigen Rest zerstört worden ist. Immerhin zeigt es noch eine recht wechselvolle Gestaltung und erreicht in einzelnen Bergen Höhen von 500—750 m. 5. Die Prärietasel zieht als breiter Landstreisen am Felsengebirge entlang. Sie bildet eine slachgcwellte Hochebene, die am Fuße des Felsengebirges 1000—1500 m hoch ist und sich nach O. allmählich bis auf etwa 400 m hinabsenkt. Ihre Unterlage bilden flachlagernde Schichten der Kreidezeit, die im N. mit Moränenschutt, im S. mit mächtigen Lößschichten bedeckt sind. Infolge der hier herrschend.« Regenarmut ist der Baumwuchs der Hauptsache nach auf die Flußufer beschränkt. Sonst ist das Land Steppe, ein ungeheures Grasmeer, das man hier als Prärie bezeichnet. Unabsehbar dehnen sich diese öden Landstriche aus, die je nach der Jahreszeit in frischem Grün und prächtigem Blumenschmuck prangen oder fahl, kahl und verbrannt daliegen. Früher waren die Prärien von zahllosen Herden wilder Bisons bewohnt. „Reisende haben oft die ganze Steppe schwarz und an 10000, ja bis zu 200000 beieinander gesehen". Sie waren die Hauptjagdtiere der hier umherstreifenden Indianer, die sie mit vergifteten Pfeilen erlegten. Jetzt sind die Bisons fast ausgerottet, und um sie nicht ganz aussterben zu lassen, hat man besondere Schutzgehege für sie angelegt. Im Gegensatze zu den trockenen Prärien waren die niederschlagsreicheren Landschaften des oberen Mississippibeck.ns und ö. vom Strom zur Zeit der Entdeckung Amerikas fast ganz mit Urwald bedeckt. Mit der Zeit ist aber ein großer Teil der Wälder gelichtet und in Kulturland umgewandelt worden. Die Appalachen und die Küstenebene. Im Vergleich mit den Kordilleren sind die Appalachen ein unbedeutendes, niedriges Bergland. Sie haben ungefähr die Höhe unsrer Mittelgebirge, bedecken aber einen Flächenraum von der doppelten Größe des Deutschen Reiches. In meist dichtgescharten, gleichgerichteten Ketten ziehen sie nach N.-O. und nähern sich dabei immer mehr der Küste, an die sie von Neu-Aork an dicht herantreten. Am höchsten ist die s. Hälfte des Berglandes, das Alleghany (ellegsni)-Gebirge, in dem einzelne Gipfel 2000 in erreichen. Es besteht aus geschlossenen, nur hier und da von engen Quertälern durchbrochenen Faltenzügen, die nach W. hin immer niedriger und flacher werden. Das Ge- birge gleicht so in seinem Aufbau auffallend dem Schweizer Jura, hat aber eine völlig andre Zusammensetzung, da es aus sehr alten Gesteinen, Granit, Gneis und kristallinischen Schiefern, besteht. Für den Verkehr bildet das Alleghany- gebirge ein großes Hindernis, und die wenigen Bahnen, die es bis jetzt über- schreiten, haben außergewöhnlich viel Geld gekostet und gehören zu den bedeutendsten Leistungen der amerikanischen Eisenbahntechnik. Die Nordappalachen sind bedeutend niedriger und weniger geschlossen, z. T. in einzelne Bergstöcke und Berggruppen aufgelöst. Die zahlreichen Lücken ermöglichen eine leichte Verbindung mit dem

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 101

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 101 — Teil des Jahres umhüllt. Der Libanon besteht aus wagerecht gelagerten Kalk- schichten, ist also kein Falten-, sondern ein Horstgebirge. Von der Küste ans steigt er in Stufen empor, während sein Abfall nach der andern Seite wandartig steil ist. „In seiner äußeren Erscheinung zeigt er gerundete Rücken, gewölbte, breite Kämme, sanft ansteigende Pyramiden, schluchtenähnliche Täler und geräumige Felsenkessel." Von den prächtigen, berühmten Zedernhainen, die das jetzt waldarme Gebirge im Altertum bedeckten, ist nur uoch ein kümmerlicher Abb. 17. Zedernhain am Libanon. Rest vorhanden (Abb. 17). Aber der Libanon ist keineswegs unfruchtbar. Die breite Westabdachung empfängt reichliche Winterregen, und die bis in den Hoch- sommer hinein dauernde Schneeschmelze speist zahllose Gebirgsbäche, die zur künstlichen Bewässerung ausgenutzt werden. Die Täler sind von üppiger Frucht- barkeit, und an den Bergabhängen haben die fleißigen Bewohner bis weit hinauf Stufen angelegt, die einen gartenähnlichen Anbau zeigen. Der niedrigere Anti- libanon, der nur geringe Niederschläge empfängt, ist ein ganz ödes Gebirge mit nackten Felswänden und großen Schutthalden, nnr hier und da mit einem

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 388

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 388 — Iv, S. 122, das Australische Faltengebirge, Iv, S. 206, die Sierra Nevada, Iv, S. 258). Von Einfluß sind ferner die herrschenden Winde. Luftströmungen, die über weite Land- schaften wehen, sind trocken, wie bei uns die Ostwinde; solche, die vom Meere kommen, wie in Europa die w. Winde, bringen Regen. Ferner kann als Regel gelten, daß Winde, die von kälteren nach wärmeren Gegenden wehen, regenlos sind, weil sie mit der zunehmenden Erwärmung trocken werden, während umgekehrt Winde, die aus wärmeren Gebieten kommen, infolge der Abkühlung zur Abgabe von Feuchtigkeit genötigt werden. Bezüglich der Verteilung des Regens auf die einzelnen Jahreszeiten kann man unterscheiden: 1. Äquatorialregen im Gebiete des Windstillengürtels mit fast täglichen Gewittergüssen (Iv, S. 38). 2. Zenitalregen zu beiden Seiten des Windstillengürtels; sie folgen dem Ho hstande der Sonne und werden durch Trockenzeiten abgelöst (Iv, S. 38). 3. Subtropische Regen, z. B. im Gebiete der Mittelmeerländer. Sie fallen im Winter, wenn ozeanische Winde vorherrschen, während der Sommer, der unter der Herrschaft der trockenen Passate steht, regenlos ist (Iii, S. 124). 5. Veränderliche Regen, die zu allen Zeiten des Jahres fallen. Ihr Gebiet sind die mittleren und die höheren Breiten, und die Verteilung der Niederschläge auf das ganze Jahr ist den veränderlichen Winden zuzuschreiben. 2. Die Wafserhülle oder Hydrosphäre. Allgemeines. Das Wasser der Erde befindet sich in einem beständigen Kreislaufe. Von allen Meeren, Seen und Flüssen und vom feuchten Erdboden steigt es als Wasserdampf in die Luft empor, und in den Niederschlägen kehrt es zur Erde zurück. Von diesem Niederschlage fließt ein Teil sofort an der Erdoberfläche wieder ab; ein Teil verdunstet oder wird von den Pflanzen auf- gesogen, die es allmählich auch wieder an die Luft abgeben; der Rest dringt in den Boden ein, bildet dort das Grundwasser und kehrt endlich in den Quellen, oft weit von seinem Ursprungsorte, wieder zutage. Bäche und Flüsse führen es dem Meere zu, oder es sammelt sich in Seen. a) Die Gewässer des Festlandes. Grundwasser und Quellen (I, S. 30—33, Iii, S. 309—311, Iv, S. 232 und 258). Die Flüsse. Das den Quellen entströmende Wasser bildet Bäche; diese vereinigen sich zu Flüssen, die Flüsse zu Strömen. Die Gesamtheit aller Gewässer, die einem Flusse oder Strom zugehen, bilden mit diesem zusammen ein Fluß- oder Stromnetz (Stromsystem). Die Landfläche, die ein Fluß entwässert, nennt man sein Einzugs- oder Flußgebiet. Wo sich zwei Fluß- gebiete berühren, das Wasser also nach verschiedenen Seiten abläuft, liegt ihre Wasserscheide. Gewöhnlich werden Wasserscheiden durch Gebirgsketten gebildet. In Tiefländern sind es oft nur schwache Bodenanschwellungen, so daß zur Zeit des Hochwassers Flüsse verschiedener Gebiete miteinander in Verbindung stehen (Iv, S. 247). Ja nicht selten kommt es vor, daß ein Fluß dauernd einen Teil seiner Gewässer durch einen Nebenarm einem andern Flusse zusendet, wie

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 1

1891 - Dresden : Höckner
I. Periode. Die germanischen Stämme im Kampfe mit dem römischen Weltreiche. — 476 n. Chr. I. Abschnitt. Germanen und Römer bis ?nr Festsetzung der Mein- und Donaugrenze — ca. 100 n. Chr. 1. Einwanderung der Germanen. 1. Die Germanen gehören zur europäischen Gruppe der arischen (indogermanischen) Völkerfamilie. Diese wanderte in zwei großen Strömen, einem südlichen (Griechen und Italiker) und einem nördlichen (Kelten, Germanen, Letto-Slawen) in Europa ein, der letztere durch die Ebenen Rußlands. Die Kelten besetzten vor den Germanen das Land östlich vom Rheine bis an und über die Weser hinaus und im Süden bis zum „hercynischen Walde" (die mitteldeutschen Gebirgszüge vom Vogelsberge bis zu den Sudeten), außerdem Frankreich und die britischen Inseln. Die den Germanen folgenden und ihnen näher verwandten Letto-Slawen blieben in den weiten russischen Ebenen zurück, die Germanen aber zogen weiter längs der großen Flüsse in nordwestlicher Richtung bis zum Nordmeere. 2. Von hier aus bevölkerte ein Teil von ihnen Skandinavien, die dänischen Inseln und Jütland (Nordgermanen oder Skandinavier: Schweden, Norweger, Dänen) und entwickelte sich hier vielfach verschieden von den Stammesgenossen des Festlandes, verlor daher bald das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit mit ihnen. Die Hauptmasse breitete sich in dem heutigen Deutschland rechts des Rheines aus und drängte die Kelten allmählich im Westen über Mittel- und Niederrhein, im Süden über den Main zurück. Die Kelten wohnten nur noch längs der Donau bis tief nach Pannonien (Ungarn) hinein und fast im ganzen Alpengebiete, doch blieben Kelten auch in Deutschland zurück und Kümmel u. Ulbricht, Grundziiqe Ii. 1

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 7

1891 - Dresden : Höckner
— 7 — ja er konnte es im Winter 4/5 wagen, sein Winterlager zwischen Weser und Elbe (bei Aliso) auszuschlagen. Zuletzt gelangte er durch das langobardische Gebiet bis zur Elbe, während seine Flotte die Elbe hinauffuhr, um dann mit dem Landheer zusammenzutreffen. Den Strom zu überschreiten hatte der Kaiser untersagt (Scene zwischen Tiberins und dem greisen Germanen-sürsten). 6. Noch aber fehlte zur völligen Unterwerfung Germaniens die Herstellung der Verbindung zwischen der mittleren Donau und der oberen Elbe durch die Vernichtung des Markomannenreiches. Im böhmischen Gebirgskessel hatte Marbod, aus edlem Geschlecht, durch längeren Aufenthalt in Rom mit dessen Heer-und Staatsordnung vertraut, eine mächtige Königsherrschaft ausgebildet (Leibwache, Heer von 70 000 Mann zu Fuß und 4000 Reitern) und dieselbe über die Lugier in Schlesien und sogar über die snebischen Langobarden und Semnonen ausgedehnt. Er beherrschte ein Gebiet, das sich von der Elbe bis zur Weichsel, von der Donau bis zur Ostsee erstrecktes. 7. Gegen dieses markomannische Reich, welches ebensowohl das nordwestliche Germanien wie im Südosten Pannonien und Noricum und am Ende gar Italien selbst bedrohte, rückte Tiberius 6 n. Chr. selbst von der Donau (Carnuntum) her, vom Rheine 6 (Mogontiacum) den Main hinauf sein Legat Sentius Satur-ninus heran. Die beiden Heere, zusammen 12 Legionen, waren nur noch 5 Tagemärsche von dem vorbestimmten Vereinigungspunkte im Herzen des Markomannenstaates entfernt, als der gefahrvolle dalmatisch-pannonische Auf-stand in Verbindung mit einem Einbruch der Daker und Sar-maten in Mosten Tiberius zwang, nach Jllyrien zurückzukehren und mit Marbod aus Grund der bestehenden Verhältnisse Frieden zu schließen. 8. Germanien zwischen Rhein und Elbe galt indessen als erobertes Land, obwohl der Rhein die Militärgrenze blieb. Die beiden großen Hauptquartiere während jener Feldzüge waren Castra vetera am linken Rheinuser der Lippemündung gegenüber, und Mogontiacum (Mainz) an der Mündung des Mains. Längs des rechten Rheinufers, auf welchem die einheimische Bevölkerung fast überall verdrängt oder doch geschwächt worden war, wurden 50 befestigte Posten errichtet und auch das x) Tac. G. 42. Ann. Ii, 45, 6?.

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 119

1891 - Dresden : Höckner
— 119 — insgeheim dahin, den König zu entsetzen, falls er sich nicht bis zum Jahrestage des Bannes von demselben gelöst habe. 5. Heinrich entschloß sich die Zusammenkunft des Papstes und der Fürsten zu vereiteln und den Bund beider zu sprengen. Mitten im strengsten Winter eilte er deshalb, begleitet nur von seiner treuen Gemahlin und geringem Gefolge, von ©Peter, die von den süddeutschen Fürsten besetzten Alpenpässe vermeidend, durch Burgund und Savoyen unter unsäglichen Beschwerden über den Mont Cenis nach Italien. Hier erzwang er durch dreitägige Buße im inneren Schloßhofe des Felsenschlosses Canossa (oberhalb Reggio) am 28. Jan. 1077 die Absolution des wider- 1077 strebenden Papstes, der schon auf der Reise nach Deutschland vor der drohenden Bewegung der lombardischen Großen hier bei seiner Freundin, der Markgrüfin Mathilde von Tuscien, der Tochter der Beatrix (S. 107), Zuflucht gesucht hatte. 6. Nichtsdestoweniger wählten die enttäuschten Fürsten und Gregorianischen Bischöfe in Gegenwart päpstlicher Legaten 1077 zu Forchheim den Herzog Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig, indem sie zugleich ihr freies Wahlrecht gegenüber dem König und die Unabhängigkeit der Wahl der Bischöfe von diesem im Sinne des Papstes feststellten. Jetzt aber trat Heinrich Iv., im Unglück rasch zum Manne gereift, mit der ganzen genialen Kraft seines Geistes für die Unabhängigkeit des entwürdigten deutschen Königtums mit Hilfe der Bürgerschaften der rheinischen Städte und der Bauernschaften Schwabens, sowie vieler Bischöfe und des Böhmenherzogs aufs neue in den Kampf ein. Rudolf dagegen stützte sich insbesondere auf die fchwäbischen Geschlechter der Welfen und Zähringer, sowie auf den sächsischen Adel und die freien Bauernschaften Sachsens und Thüringens. Da es in dem nun entbrennenden greulichen Bürgerkriege für Heinrich besonders galt, die Vereinigung der sächsischen und schwäbischen Heereskräfte des Gegners zu verhindern, übertrug derselbe die schwäbische Herzogswürde 1079 an Friedrich von Staufen, den Stammvater der Hohenstaufen, der durch seine Burgen eine beherrschende Stellung am Nordrande der Rauhen Alp behauptete (dessen Vermählung mit Heinrichs Tochter Agnes). 7. Erst nach einem entschiedenen Siege Rudolfs 1080 (bei 1080 Flarchheim unweit Mühlhausen i. Th.) stellte sich Gregor Vii-offen auf dessen Seite und erneuerte auf der Fastensynode 1080 feierlich den Bann über Heinrich, indem er zugleich binnen

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 159

1891 - Dresden : Höckner
— 159 — und das Königtum in den ummauerten Stäbten und ihrer streitbaren Bürgerschaft eine zuverlässigere Stütze fanb. Noch günstiger wirkte die Veräuberung des europäischen Hanbels-systerns infolge der Kreuzzüge zu Gunsten des deutschen Verkehrs (S. 156). Obwohl aber die Stabte durch ihr wirtschaftliches Interesse znr Verbinbnng untereinanber gezwungen waren, so vermochten sie boch nicht zu einem Gegengewicht gegen die geistlichen Fürstentümer und die erbliche Herrschaft des hohen Laienabels zu erwachsen; benn außerhalb der spateren Schweiz gelang es ihnen nicht, gleich den Stäbten Ober- und Mittelitaliens, das platte Land, Abel und Bauern, ihrem Kapital und ihrer Herrschaft in größerem Umfange zu unterwerfen. 2. Im Sübweften blühten jetzt Augsburg, Ulm und die Städte um den Bobensee empor, von benen die großen italienischen Straßen über den Brenner, Septimer und Gottharb nach Genua und Venebig führten. Den Verkehr nach Westen urtb Nor-ben vermittelten die oberrheinischen Städte, teils nach dem großen Seibenmarkte Lyon über Befangen und später nach Brügge, teils den Rhein hinab bis Köln. Östlich des Rheins waren die be-beutenbsten Verkehrsplätze Frankfurt a. M, durch die Mainschifffahrt mit dem Rhein und der oberen Donau, durch die hessischen Lanbstraßen mit dem Weserlanbe und mit Thüringen verbunben, und Nürnberg zwischen Rhein und Böhmen, Donau und Nie-berbeutschlanb mitten inne gelegen. 3. Nörblich des Thüringer Walbes überflügelte Leipzig als Kreuzungspunkt der großen norbfübüchen „Reichsstraße" und der ostwestlichen „Hohen Straße" balb Erfurt und Halle. Auch die Donaustraße mit Wien und Regensburg gewann erhöhte Bebeutung. Den Ostseehanbel (mit Wisby, dem Mittelpunkte besselben, Nowgorob, dem nörblicheit Enbpunkte der großen süd-nörblichen Linie des Weltverkehrs vom Schwarzen Meere her) eröffnete für Deutschland die Grünbuug Lübecks (Privileg der Heringsfischerei auf Schonen). Auch die Einführung bisher im Westen unbekannter orientalischer Hanbelsartikel und die rasche Vermehrung der Bebürsnisse der abenblänbischen Welt steigerten den höfischen und kirchlichen Luxus und hoben wie den Handel, so auch die einheimische Gewerkthätigkeit. 4. Der rasche Aufschwung des bentschen Hanbels (Gelbwirtschaft) hatte auch die wichtigsten politischen Folgen, zunächst für das innere Leben der Städte selbst. Mit steigen-bem Selbstgefühl begannen die Städte seit der Mitte des 12. Jahrh.

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 79

1891 - Dresden : Höckner
— 79 — lung (Gericht über seine Ankläger). Nach dem Beschlusse einer großen Versammlung von Bischöfen und Geistlichen des fränkischen wie des römischen Adels und Volkes setzte ihm darauf der Papst am 25. December 800 im St. Peter am Grabe des Apostels 800 die Kaiserkrone aufs Haupt und salbte ihn unter dem Zuruf des Volkes. 3. Die vornehmsten Aufgaben des neuen Kaisers waren nächst der Wahrung von Ordnung und Frieden im Innern des Reiches der Schutz der abendländischen Christenheit gegen Ungläubige und die Ausbreitung des Evangeliums nach außen (neue Eidesleistung aller Unterthanen). Darum kämpfte Karl gegen die Tschechen in Böhmen, unterwarf die Sorben und zwang den Dänenkönig, der nach der Eroberung Nordalbingiens seine Macht bereits über Obotriten und Friesen ausgedehnt hatte, durch einen Zug bis an die Weser 811 zur Anerkennung der Eidergrenze. Gegen neue Raubsahrten der Normannen ließ Karl die Flußmündungen befestigen und Kriegsschiffe rüsten. In Spanien wurde die Reichsgrenze in fortgesetzten Kämpfen (unter Leitung des jungen Ludwig, des Königs von Aquitanien) bis zum Ebro vorgeschoben und am Ende auch Byzanz zur Anerkennug des fränkischen Kaisertums gezwungen, mit dem großen abbafidischen Kalifen Harun al Raschid durch Gesandtschaften und Geschenke freundschaftliche Beziehungen angeknüpft. 4. Zum Schutze war die ganze Reichsgrenze ringsum mit festen Marken, militärisch organisierten Grenzlandschaften unter einem Markgrafen (nicht selten mit dem Titel Herzog) umgeben, der meist auch über das Heeresaufgebot der dahinter liegenden Gaugrafschaften verfügte. Es waren: die britische Mark im Nordwesten Galliens, die dänische zwischen Eider und Schlei, die sächsische im östlichen Holstein, die sorbische längs der Saale, die böhmische im Nordgau auf dem linken Donauufer, die avarische oder Ostmark zwischen der Enns und dem Wiener Walde und die spanische zwischen Pyrenäen und Ebro. c) Reichsverfafsung und Verwaltung, Vasallentum. 1. Die Grundlagen der merowingischen Verfassung wurden im wesentlichen auch im neuen Reiche beibehalten und nur in manchen Beziehungen weitergebildet. Bei Ausdehnung derselben auf die unterworfenen Stämme wurde das Volksherzogtum beseitigt, nicht aber das Stammesrecht (die lex Saxonum erst jetzt aufgezeichnet). Über diefes erhob sich jedoch eine umfassende

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 145

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Anhang 1. Von dem Geschichtsheft, das auch das Kulturgeschichtliche enthält, kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man die Skizzen von Armin, S. 115, der Völkerwanderung. S. 142, Chlodwig, S. 106, Bonifatius, S. 102, Karl dem Großen, S. 90, Heinrich I., S. 39, und Otto dem Großen, S. 72, untereinanderstellt. (Sehr zu empfehlen ist die Verwertung der in Dörpfelds „Repetitorium" vorgeschlagenen üb e rechtlichen Zusammenstellungen.) Änhang 2. Zusammenstellung des geographischen Stoffs. Germanien; Sachsen; Westfalen; Thüringen; Franken; Hessen; Bayern; Schwaben; Lothringen; Elsaß; Lausitz; Schleswig. ^ Teutoburger Wald; Hainleite; Harz; Lüneburger Heide; Spessart; Siebengebirge; Drachenfels; Schwäbisch-bayrische Hochebene; Alpen (Noricum); Brenner; Große Bernhard; M. Cenis. Rhein; Neckar; Main; Rezat; Weser; Fulda; Ocker; Elbe; Saale; Unstrut; Havel; Eider; Oder; Nordsee. Donau; Lech; Altmühl; Schwarzes Meer. Bremen; Goslar; Hermannsburg; Quedlinburg; Halberstadt; Magdeburg; Halle; Merseburg; Nordhausen; Naumburg; Erfurt; Riade; Georgenthal; Geismar; Fritzlar; Hersfeld; Fulda; Frankfurt; Mainz; Worms; Regensburg; Augsburg; Kempten; Andernach; Köln; Aachen; Zülpich; Brandenburg; Stendal; Perleberg. Staude u. Göpfert, Präparationen. 10

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 17

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — vollends zerfallen sein und sich in seine einzelnen Teile ausgelost haben. Heinrich hatten die Deutschen es zu danken, daß diev nicht ge)chaij. Cr verstand es, die widerstrebenden Herzöge zu bewegen, ihn als König non Deutschland anzuerkennen. Den einen, Eberhard, gewann er itch als Freund, die andern veranlaßte er, ihn als König anzuerkennen, teils durch kräftiges Auftreten, wenn auch ohne Blutvergießen herbeizuführen, ohne einen Bürgerkrieg zu erregen, teils durch kluges und mi^es Entgegenkommen ; dem stärksten, dem Bayetnhetzog läßt er die Macht m feinem Sande und begnügt sich mit dessen Huldigung. Er macht es nicht so wie Kontab und läpt es nicht auf den unsicheren Ausgang einer Schlacht ankommen. Er denkt: „Ein gewisser Friede i|t besser als ein ungewisser Sieg". Wer faßt mit einigen kurzen Sätzen das zusammen, was wir aus dem Vergleich zwischen Konrad und Heinrich erkannt haben? — Iv, 5, zweites und drittes Stück. 5. Vergleicht einmal das damalige deutsche Reich und feine fünf Teile mit einer Hand. — Wie eine Hand fünf Finger hat, so hatte damals Deutschland fünf Herzogtümer. (Wie ist es, wenn man mit einem Finger, und wie, wenn man mit der ganzen Hand zuschlägt? —) Und wie bet einzelne Finger schwach ist und Kraft und Gewalt nur in der geballten Fault liegt, so roax auch jebes Herzogtum für sich allein schivach und unbebeutenb, aber unter einem König vereinigt, waren sie zusammen ein mächtiges Reich, und diese Vereinigung ist Heinrichs Werk und großes Verdienst. Hier werben wir an ein Sprichwort erinnert: Iv, 2. 6. Stellt die Teile des bamaligen deutschen Reichs zusammen! — Sachsen zu beibett Seiten der Weser; Franken zu beiden Leiten des Mains; Bayern zu beiben Seiten des Inns; Schwaben um den Bobenfee; Lothringen zu beiden Seiten der Mosel und bet Maas. Dazu Iv, 5, erstes Stück. Iv. Faßt georbnet zusammen, was wir gefunden haben: 1. Jebertnantt fei Unterthan der Obrigkeit .. . Rom. 13, 1. 2. „Ein Oberhaupt muß fein, ein höchster Richter". (Teil.) 2. „Einigkeit macht stark." 3. „Sich selbst bekämpfen ist bet schwerste Krieg, Sich selbst besiegen, ist bet schönste Sieg." 4. Einet erfolgreichen Anbetung muß Selbsterkenntnis vorausgehen. 5. Was habt ihr in euer Tagebuch (in das Gefchichtsheft kann erst eingetragen werden, wenn die Geschichte Heinrichs beendet ist) zu schreiben ? —*) _ Deutschland zerfiel früher in fünf Herzogtümer (Sachsen, stanken, Bayern, Schwaben, Lothringen). *) Ist ein geschichtlicher Leitfaden in den Händen der Schüler, so können an dieser Stelle die betreffenden Sätze gelesen und wenn nötig angestrichen und ergänzt werden. Dann ist die Führung eines geschriebenen Geschichtsheftes überflüssig. o Staude u. Göpsert, Präparattonen.
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